Zu Gast bei „Lachen & Weinen“

Folge 13. Florian Arnold: Von Höhlen und Metahöhlen

Einen herzlichen Dank an die beiden Hosts, Bruno Glöckner und Jakob Scheich, für wundersame anderthalb Stunden, in denen man die eigenen Gedanken endlich auch selber versteht.

„Um alles muss ein Umschlag. Um das Buch und um die Welt. Wir schlagen das Buch unseres Gastes Florian Arnold auf. Mit ihm wollen wir das Unvordenkliche einholen. Die Wahrscheinlichkeit arbeitet gegen uns. Hans Blumenberg nimmt uns zum Glück bei der Hand und führt uns über die Brücken, die er schlägt. –

Aus den Urwäldern über die Savannen in die Höhlen ging der Mensch. Womöglich jedenfalls. Dort konnte man endlich durchschlafen. Und sich Sachen ausdenken. Fallen etwa. Die Falle ist „dinglich gewordene Erwartung“? Wir wollen es begreifen, doch damit wird es brenzlig. Denn es harren auch die Begriffe geduldig ihrer Beute. Begriffe als geistiges Stück Technik? Unsere Städte als Metahöhlen? Wie kommen wir richtig rein in die Höhle? Und kommen wir überhaupt noch heraus? (Das Haus der Vernunft könnte ein Gefängnis sein). Mit unserer Sesshaftwerdung hebt sich der Blick in die Vertikale. Am Ende führen wieder alle Wege ins Silicon Valley. Sind wir uns selbst in die Falle gegangen? –

Wenn in unserer digitalen Wildnis aus Komplexität Hyperkomplexität wird, dann müssen wir uns die Frage nach Bewohnbarkeit neu stellen. Digitale Maschinen brauchen schließlich auch ein face, damit wir überhaupt mit Ihnen interagieren können. Wir brauchen also mehr denn je: Design. Verdeckt werden darf nur kein Trauma. Auch wenn die Menge an emotionalem Trash, der die Welt der sozialen Medien bevölkert, auf Verdrängtes hindeutet. Darin bitte nicht verlieren, denn das Leben ist endlich. Wir sollten uns schonen. Und den Planeten. Und womöglich bedeutet das letzten Endes dasselbe.“