Der Briefwechsel Gadamer-Heidegger dürfte zu denen mit größter Neugier erwarteten aus den beiden umfangreichen Nachlässen zählen. Er kommt nach knapp 50 Jahren seines abrupten Endes, war bereits durch gelegentliche Veröffentlichungen in geringen Teilen bekannt und liegt nunmehr als reich und umsichtig kommentierte Edition in Gänze vor. Wer sich neue Einsichten oder Unerhörtes versprochen hat, sollte jedoch nicht allzu enttäuscht sein: Bis auf einige Ausnahmen sind die über 200 Briefe vor allem eine Art Vor- und Nachbereitung eines Jahrzehnte währenden philosophischen Gesprächs, das sich mit den üblichen organisatorischen Tücken im Wesentlichen und mit Bedacht mündlich vollzogen hat.