Es gibt Bücher, die eine aufschlussreiche Enttäuschung bereithalten. Chantal Mouffes Programmschrift, Update oder Eingabe – man weiß gar nicht recht, wie man es bezeichnen soll – ist eines davon. Mit einem gewissen Interesse setzt man sich an die Lektüre, blättert durch die Seiten und wundert sich, am Ende angelangt, dass man noch am Anfang steht. Dabei mag es vor allem eine Art Lust am Rätselraten gewesen sein, die einen dazu ermuntert hatte, das Buch in die Hand zu nehmen. Denn im Fall von Mouffe, die seit Jahrzehnten den politiktheoretischen Diskurs begleitet und heute in eine publizistisch privilegierte Position vorgerückt ist, hätte man sich doch einige Aufklärung darüber erhofft, wie sich ihre wirkmächtigen Überlegungen zu einer politischen Realität verhalten, die sie zugleich bestätigt wie konterkariert…